D026 Postmoderner Superheldenfilm

Superheldenfilme – in den 60ern und 70ern als Lachnummer geplant, Ende der 90er zu selbigen verkommen in den 2010er Jahren zum megahype emporgestiegen. So sehr, dass manch eine bereits von einem „neuen Genre“ zumindest aber einer Ära gesprochen hat.

Und es stimmt: Mit Avengers Endgame hat Marvel/Disney tatsächlich neue Massstäbe gesetzt was Einspielergebnisse angeht und seit nunmehr 10 Jahren zieht nichts so zielsicher Scharen von Menschen ins Kino, das nicht ein 3D Remake eines alten Disneyfilmes ist.

Doch wurde schon bald klar, dass Superheldenfilme weniger ein Genre als mehr ein Amalgam aus Genre und Themensetzung – aus einer Beförderung fiktiver Welten und Machtfantasien pickliger Nerds sind.

In einem Artikel im neuen Deutschland über „Die Filme der neuen Rechten“ (gemeint sind hier Superheldenfilme) erklärt Wolfgang M. Schmitt warum wir in einer Welt, die – auch politisch – immer öfter den „Starken Mann“ an die Spitze setzt, Superheldenfilme gut ankommen, in denen die Lösung immer an jenen liegt, die priviligiert sind. Gezeichnet, Gesegnet, Göttlich.

Ich habe mir den aktuellen Hype um „The Boys“, eine Amazon Prime Serie, daher zunutze gemacht um mit Wolfgang die Frage zu diskutieren, ob hier Chancen für neue Diskurse entstehen. Während in der Serie Superhelden fiese Schweine und geldgierige Konzernjünger sind, verzichtet die Serie – ganz treu dem Comic von Garth Ennis – auf allzu klare Kennzeichnung zwischen „Gut“ und „Böse“ und lässt so Grenzen entstehen, die nicht so eindeutig sind, wie wir es derzeitig sonst gewöhnt sind.

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Wolfgang M. Schmitt

2 Gedanken zu „D026 Postmoderner Superheldenfilm“

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