POST040 Uff! Poschardt und das Restle Antisemitismus

„Ob Georg Restle ein Antisemit ist? Wer weiß das schon.“ Wenn Dich dieser Einstieg catcht, geht es Dir wie Diemen in dieser Episode. Kwink liest ihm unvorbereitet einen Artikel vor und die ersten zwei Sätze reichen, um Diemen zu überzeugen, dass dies eine spannende Folge vom PostCast wird.

Konkret hat Ulf Poschardt, der Chefredakteur der Tageszeitung WELT aus dem Springer Verlag, einen Kommentar in der „Jüdischen Allgemeinen“ geschrieben, dem publizistischen Organ des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der online erschienene Text mit dem Titel „Georg Restle, der »Ökozid« und die Jüdische Allgemeine“ untersucht anhand von vor allem Tweets die Möglichkeit, ob Georg Restle, Chefredakteur des investigativen WDR-Formats „Monitor“, antisemitische Tendenzen haben könnte.

Poschardts Text, den wir hier in voller länge durchgehen, ist an Überheblichkeit schwer zu überbieten. Er gibt uns aber auch die Möglichkeit, über Konzepte wie Libertarismus zu sprechen und die Rolle der Nürnberger Prozesse für die Geschichtsaufarbeitung anzugehen. Zwischen sehr viel Köpfe auf Tischplatten schlagen.

Links:
Poschardts Text in der Jüdischen Allgemeinen
„Die Nürnberger Prozesse der CO2-Endzeitprediger“ Glosse in der Jüdischen Allgemeinen
„Grundsätze und Werte“ auf der Unternehmenswebsite der Axel Springer SE

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Diemen

POST039 Realitäten konstruieren für Dummies

Die konstruierte Realität ist die Zuflucht derer, die nicht wissen (wollen), dass sie verloren haben. Ergo gibt es da draußen eine Menge konstruierter Realitäten, gerade in der Politik.

Diemen und Kwink betrachten heute, was Realität überhaupt ist, ob es eine objektive Realität gibt und warum der Mensch darin ein ständiger Störfaktor ist. Menschen wie (wieder einmal) Dieter Nuhr, der am Flughafen ein Buchcover sieht und flugs eine Realität drumherum konstruiert, worin Linke für die Wiederwahl von Donald Trump verantwortlich seien.

Apropos: Natürlich kann man 2020 nicht über konstruierte Realitäten sprechen ohne den Großmeister der Konstruktionen und sein aktuelles Werk zu erwähnen: Donald Trump und sein Magnum Opus „I Have Clearly Won This Election“. Auch unser alter Freund Horst Seehofer taucht auf und zeigt Realitätskonstruktion anhand der Leiterin der Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.

In einer Stunde und 45 Minuten diskutieren wir, wie Realitätskonstrukte aufgenommen und zu häufig adaptiert werden, warum Anhänger sie bereitwillig aufsaugen und warum wir aber auch alle in konstruierten Realitäten leben und leben wollen.

Und ein P.S. zu einer Frage die gegen Ende aufkommt: Ja, die erwähnte Anwältin ist tatsächlich Kwinks Bekanntschaft von anno dazumal. Zufälle gibt’s!

Links:
„Ortsgespräch: Joscha Bach (wg. künstlicher Intelligenz)“ (Podcast-Episode bei WRINT)
„Alternativlos Folge 42“ (Podcast-Episode bei Alternativlos)
„Die Rassismustheorie des Dieter Nuhr“ (Kommentar im Tagesspiegel)
„Das US-Wahlsystem“ (PostCast 034)
„Die US-Wahl 2020“ (PostCast 035)
„Neue Wendung in sogenannter BAMF-Affäre“ (Meldung auf tagesschau.de)
„Sogenannter BAMF-Skandal zerfällt, …“ (Podcast-Episode bei Lauer & Wehner)
„Everything Boomers Told You about the 60s Was Wrong with Rick Perlstein“ (Podcast-Episode bei Factually with Adam Conover)

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Diemen

POST038 Horst, Hörster, Seehofer

Es wird Zeit, dass Diemen und Kwink sich einmal mit dem Diskurs um das chauvinistischste Mitglied der derzeitigen Bundesregierung beschäftigen, dem Bundesminister des Inneren, für Bau und Heimat, Horst Lorenz Seehofer.

Seehofer machte bereits in den 80ern und 90ern als besonders konservatives Mitglied des Bundestages von sich Reden, stimmte z.B. (wie Friedrich Merz, dem das gerne vorgehalten wird, Horst Seehofer merkwürdiger Weise aber nicht) dagegen, Vergewaltigung in der Ehe strafbar zu machen. In seiner Partei, der CSU, und im Bund galt er als ambitioniert, brachte es schon unter Kohl zum Gesundheitsminister und war in Merkels erstem Kabinett Verbraucherschutzminister, ehe er zurück ins heimische Bayern ging, um dort das Amt des Ministerpräsidenten vom gescheiterten Günther Beckstein zu übernehmen und auch gleich Vorsitzender seiner Partei zu werden.

Als Teamplayer war der Modelleisenbahnenthusiast nie bekannt, ebensowenig wie als jemand, der eine ihm unbequeme Realität besonders gerne schluckt. Wir reden im PostCast daher vor allem über zwei jüngere Fälle, mit denen „der Hörster“ aufgefallen ist: Seine sehr scharfe und fast in einem peinlichen Gerichtsprozess gipfelnde Reaktion auf den Text „All Cops Are Berufsunfähig“ von Hengameh Yaghoobifarah in der taz und seine Weigerung, eine eigentlich beschlossene Studie über Rassismus in der Polizei tatsächlich durchzuführen. Außerdem darf seine angestrengte Beziehung zu einer Frau, mit der er nach eigener angeblicher Aussage nicht arbeiten kann nicht unerwähnt bleiben, sowie zu einem Mann, der keine Hetzjagden sehen aber der AfD vermutlich hilfreiche Tipps geben wollte.

Links:
„All cops are berufsunfähig“ – Originaltext in der taz
Lauer & Wehner über Hengameh Yaghoobifarah
Lauer & Wehner zur Rassismusstudie
Hagen Rether über No-Fly-Zones (YouTube)
Jazz & Politik über den „Terminator Horst Seehofer“
Alias Fernsehpodcast über Chatgruppen bei der Polizei

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Diemen